Artikel_GesundHeuschnupfen

Nach wie vor breitet sich der Heuschnupfen weiter und weiter aus. Inzwischen ist jeder vierte Deutsche davon betroffen – Tendenz steigend! Was tun, wenn in der schönsten Jahreszeit außer der Nase nichts mehr läuft?

Der Heuschnupfen – ein pünktliches Phänomen zur warmen Jahreszeit, wenn die Sonne scheint und ein leichter Wind weht, denn dann sind die Pollen auf Hochtouren – aber auch das Immunsystem von Allergikern, das harmlosen Gräser- und Baumblütenpollen den Kampf ansagt. Das Resultat: gerötete Augen, Niesreiz, Triefnase. Viele verwechseln die Symptome der Allergie mit Sommerschnupfen — und dies ist nicht ganz ungefährlich, da sich die Reaktionen bei Nichtbehandlung auf mehr Stoffe ausdehnen können. Vor Blütenpollen gibt es kein entkommen. Eine einzige Roggenähre streut über 4 Millionen Pollenkörner und der Wind trägt sie nicht selten hunderte Kilometer weit. Die winzigen Partikel genügen, um eine heftige Abwehrreaktion in Gang zu bringen. Viele Pollenallergiker sind über Wochen kaum in der Lage ruhig zu schlafen, zu arbeiten oder ihre Freizeit zu genießen. Doch was noch viel schlimmer ist: Fast jeder dritte Heuschnupfenpatient erkrankt an Asthma. Eine rechtzeitige Therapie könnte die Verschlechterung oft verhindern. Welche Behandlung aber die richtige ist, unterscheidet sich von Fall zu Fall. Bis fest steht was hilft, braucht es oft viele Untersuchungen und Geduld.

Ohne Test geht nichts!

Am Anfang jeder Behandlung steht ein Allergietest, bei dem herausgefunden wird, gegen welche Blütenpollen unser Näschen so heftig und unnötig anschlägt. Die meisten Allergiker reagieren auf frühblühende Bäume und Sträucher wie Haselnuss, Erle und Birke. Aber auch Gräser-, Kräuter- und Getreidepollen werden für viele zur Qual. Reagieren sie außerdem auf mehrere Pollenarten mit verschiedenen Blühzeiten, bedeutet das im schlimmsten Fall: Heuschnupfensaison von Februar bis Oktober. Die meisten Pollenallergiker trifft es allerdings nicht so hart — die Kernphasen der allergischen Reaktionen sind Frühling und Sommer.

Heuschnupfen medizinisch erklärt!

Heuschnupfen ist eine durch Eiweißbestandteile in Pflanzenpollen (Blütenstaub) hervorgerufene allergische, überempfindliche Reaktion des sogenannten Soforttyps. Betroffen sind die Schleimhäute der oberen Atemwege und der Augenbindehaut, was sich in typischen Beschwerden äußert: Juckreiz von Nase und Augen, Niesanfälle, Fließschnupfen, tränende und gerötete Augen (Augenbindehautentzündung) und Kopfschmerzen. Jeder dritte Betroffene neigt zu allergischen Asthma mit Atemnot. Seltener kommen fieberhafte Allgemeinerkrankungen hinzu. Nach einer Spezifizierung der allergenen Pollen (z.B. durch allergische Hauttestung) können eine Hyposensibilisierung in den Wintermonaten und eine Vermeidung des Kontakts mit den jeweiligen Pollen die Beschwerden lindern. Akut werden abschwellende Nasen- und Augentropfen, in schweren Fällen Antihistaminika und Cortisonpräparate verabreicht.

Warum ich?

Weshalb so viele Menschen an Heuschnupfen erkranken ist unklar. Sicher ist nur, daß es eine genetische Vorbelastung für Allergien gibt. Jedoch kann wohl erst die Kombination der Gene mit äußeren Einflüssen die Allergie zum Ausbruch bringen. So haben etwa doppelt so viele Stadt- wie Landkinder Heuschnupfen. Vor allem Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen, haben ein deutlich geringeres Allergierisiko. Offenbar hat ihr Immunsystem mit der insgesamt erhöhten Keimbelastung, die durch das Leben mit Tieren entsteht, genug zu tun – und entwickelt keine Überempfindlichkeiten. Weiterhin kann nicht ausgeschlossen werden, dass allergische Reaktionen auch stressbedingt auftreten können. Doch ist der psychosomatische Aspekt dieser Volkskrankheit leider noch nicht hinreichend untersucht und bewiesen worden. Beachtenswert sind jedoch die Heilerfolge der alternativen Behandlungsmethoden, die durch die Schulmedizin nicht erzielt werden können.

Alternative Behandlungsmethoden!

Viele Heuschnupfenpatienten berichten von Linderung oder Heilung ihrer Allergie durch Behandlungsmethoden wie Akupunktur oder Homöopathie. Auch Eigenblutbehandlungen, Entspannungstechniken oder Klimatherapien wird ein positiver Effekt zugeschrieben. Akupunktur und Homöopathie werden auch von vielen Ärzten angeboten. Wer sich für diese oder andere Verfahren interessiert, kann aber auch zum Heilpraktiker gehen. Wer akzeptieren kann, dass seine Krankheit auch einen psychosomatischen Ursprung haben kann, sich selbstkritisch hinterfragt, ob die Intensität des Heuschnupfen nur mit der Pollenbelastung zu tun hat oder auch stressbedingt mal stärker, mal weniger stark ausfällt, eröffnet sich die Möglichkeit seine Allergie ganzheitlich zu betrachten und zu behandeln.