artikel_hgz_bauch

Albert Einstein hatte eins. Der Schriftsteller Thomas Mann und der ehemalige französische Staatspräsident Charles de Gaulle auch. Und sie alle sind an ihrem Aortenaneurysma gestorben. Denn bleibt diese Erweiterung der Hauptschlagader lange Zeit unentdeckt, kann die größte und wichtigste Arterie des menschlichen Körpers platzen. In den meisten Fällen endet diese Ruptur tödlich. Doch Dr. Thomas Nolte, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie und Wundzentrum im Herz- und Gefäßzentrum (HGZ) Bad Bevensen, weiß: „Es gibt erste Anzeichen, bei denen man hellhörig werden könnte.“

Da diese Erkrankung der Aorta nämlich erblich bedingt sein kann, sollte man sich einmal informieren, ob es in der Familie bereits Aortenaneurysmen gegeben hat. „Auch wer dauerhaft hohen Blutdruck hat oder in Rückenlage, bei entspannter Bauchdecke, eine pulsierende Schwellung im Bauch bemerkt, sollte das untersuchen lassen“, rät Dr. Nolte. Häufig ist die Diagnose einer erweiterten Hauptschlagader ein Zufallsprodukt – etwa bei routinemäßigen Ultraschalluntersuchungen. Denn da die Blutgefäße über keine Gefühlsnerven verfügen, verursachen Veränderungen der Gefäße selbst keinerlei Schmerzen – die entstehen erst, wenn die Aussackung auf umliegende Bereiche im Körper drückt. Zum Beispiel auf das sehr empfindliche Bauchfell.

In der Klinik für Gefäßchirurgie am HGZ Bad Bevensen verfügen Dr. Nolte und sein Team über eine ausgewiesen hohe Expertise: Laut aktueller „Weiße Liste“ der Bertelsmann Stiftung werden hier im Bundesvergleich überdurchschnittlich viele Patienten mit Aortenaneurysmen behandelt. Dabei wird vor allem auf Verfahren gesetzt, die den Patienten bestmöglich schonen: Statt einer offenen Operation wird über die Leistenarterie eine Gefäßprothese eingeführt, mit der die Aussackung überbrückt und damit ausgeschaltet werden kann. Während dieses sogenannte endovaskuläre Verfahren in anderen Kliniken bei etwa 30 bis 40 Prozent der Aneurysma-Patienten angewendet wird, werden im HGZ neun von zehn Patienten auf diese Weise behandelt.

Die „Weiße Liste“ – ein Internetportal, das unabhängig und auf wissenschaftlichen Erhebungen basierend Orientierung bei der Suche nach Ärzten und Krankenhäusern bietet – weist noch einen weiteren positiven Ausreißer für das HGZ Bad Bevensen aus: Mit 90 Prozent würden überdurchschnittlich viele Patienten ihrem jeweils besten Freund die Klinik für Gefäßchirurgie weiterempfehlen.

Wer eine erfolgreiche Therapie seines Aortenaneurysmas hinter sich hat, sollte sich jährlichen Kontrollen unterziehen. Denn hat das Hauptblutgefäß im Körper erst einmal ein Aneurysma gebildet, ist die Tendenz zur Ausdehnung auch in anderen Gefäßregionen gegeben. „Auch die Endoprothese kann einmal undicht werden“, weiß Dr. Thomas Nolte. Außerdem sollten Patienten ihren Blutdruck einstellen lassen und Statine nehmen, mit denen die Blutfette gesenkt und somit die Gefäßwände geschützt werden. Da durch die gemeinsame Ursache Arteriosklerose gut ein Drittel der Aortenaneurysma-Patienten auffällige Befunde an den Herzkranzgefäßen hat, müssten auch diese im Blick behalten werden, empfiehlt der Gefäßchirurg. Solche Patienten nämlich seien herzinfarktgefährdet.

Vor allem Männer sollten auf sich Acht geben: Nur 14 Prozent der Fälle mit Aortenaneurysma im HGZ sind Frauen. Die Herren, die sich bei den Bevenser Gefäßchirurgen Behandlungen unterziehen, sind im Durchschnitt 77 Jahre alt. Behandlungen, die den eingangs erwähnten Prominenten nicht zuteilwurden und die genau in diesem Alter starben: Einstein mit 76 Jahren, Thomas Mann mit 80 und Charles de Gaulle mit 79.

In der Klinik für Gefäßchirurgie am HGZ Bad Bevensen werden im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich viele Aortenaneurysmen behandelt – ebenso überdurchschnittlich ist laut „Weiße Liste“ der Bertelsmann Stiftung die Weiterempfehlungsrate für die Bevenser Gefäßspezialisten: 90 Prozent würden sie ihrem besten Freund empfehlen.