„Wer unter Atemnot leidet, muss nicht immer ein Lungenproblem haben“, weiß Professor Dr. Bjoern Andrew Remppis, Chefarzt der Klinik für Kardiologie im Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen.

Beim Treppensteigen geht schnell die Puste aus, Spaziergänge führen rasch zur Kurzatmigkeit – auch wenn der erste Gedanke in diese Richtung geht: Wer unter Atemnot leidet, muss nicht immer ein Lungenproblem haben. Häufig ist nämlich eine Erkrankung des Herzens Ursache dafür, dass man schon bei mäßigen Anstrengungen nach Luft ringt. Die Spezialisten des Herz- und Gefäßzentrums Bad Bevensen (HGZ) betrachten das Symptom der Luftnot daher ganzheitlich und bündeln dafür die Kompetenzen der Klinik für Kardiologie sowie der Klinik für Herz-Thorax-Chirurgie. Ihr gemeinsames Ziel: ein individuell auf den jeweiligen Patienten zugeschnittenes Therapieverfahren.

„Denn stellt sich heraus, dass die Luftnot auf ein Problem mit den Herzklappen oder andere schwere Herzerkrankungen zurückzuführen ist, kommen sowohl chirurgische als auch interventionelle Therapieverfahren infrage“, erklärt Professor Dr. Bjoern Andrew Remppis, Chefarzt der Klinik für Kardiologie. Er und sein Team verfügen außerdem über umfassende Facharztkompetenz in der Lungenheilkunde (Pneumologie), zu der unter anderem die Diagnostik und Behandlung chronischer Lungenerkrankungen, verschiedene Formen der Beatmungsmedizin oder auch die Diagnostik von Lungentumoren gehören.

„Luftnot hat bei Patienten, die älter als 65 Jahre alt sind, eine schlechtere Prognose als Angina pectoris“, betont Professor Remppis. Man sollte daher das Problem nicht auf die leichte Schulter nehmen. Dabei ist Luftnot zwar häufig das kardinale Symptom der Herzinsuffizienz, es können aber gleichzeitig auch andere ebenso ernst zu nehmende Ursachen dahinterstecken – hoher Blutdruck, Diabetes und eine Nierenerkrankung. 

Bislang noch immer vernachlässigt werden Ursachen, die die Atmungskette der Muskulatur schwächen – so kann ein Mangel an Selen, Coenzym Q10 und Eisen zu einer schweren Beeinträchtigung der muskulären Funktion mit ausgeprägter Luftnot führen. 

Nicht zuletzt sollte man auch an orthopädische Probleme denken, die die Beweglichkeit des Brustkorbs und damit auch die Atembewegung einschränken. Hier kann eine gezielte physiotherapeutische Behandlung Abhilfe schaffen. „Betroffene sollten daher auf eine sorgfältige Abklärung durch einen Facharzt drängen“, rät Professor Remppis.