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Beim Stadtradeln 2019 sind 766 Lüneburger Radfahrer in drei Wochen fast 140.000 km gefahren und haben somit den Wert des letzten Jahres fast verdoppelt – und ganz nebenbei eine CO2 Einsparung von 20 Tonnen erzielt! Bundesweit wurden bei der jährlichen Aktion fast 78 Millionen Kilometer erfahren!

Stadtradeln ist eine nach Nürnberger Vorbild weiterentwickelte Kampagne des Klima-Bündnisses, dem größten Netzwerk von Städten, Gemeinden und Landkreisen zum Schutz des Weltklimas, dem rund 1.700 Mitglieder in 26 Ländern Europas angehören. Mit der Kampagne steht Kommunen eine Maßnahme zur Verfügung, um in der Öffentlichkeitsarbeit für nachhaltige Mobilität aktiv zu werden. Teams aus Kommunalpolitikern, Schulklassen, Vereinen, Unternehmen und Bürgern treten an 21 aufeinanderfolgenden Tagen zwischen dem 1. Mai und dem 30. September für Radförderung, Klimaschutz und Lebensqualität in die Pedale. In Lüneburg konnten die Teilnehmer vom 18. August bis 8. September Kilometer sammeln.

Ziel ist es, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und ein Zeichen für mehr Radförderung zu setzten, denn etwa ein Fünftel der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland entstehen im Verkehr. Bis zu 7,5 Millionen Tonnen CO2 ließen sich vermeiden, wenn zirka 30  Prozent der Kurzstrecken bis sechs Kilometer in den Innenstädten mit dem Fahrrad statt mit dem Auto gefahren würden.

Das Stadtradeln ist als Wettbewerb konzipiert, sodass mit Spaß und Begeisterung das Thema Fahrrad vorangebracht werden kann. Gesucht werden die fahrradaktivsten Kommunalparlamente und Kommunen sowie die fleißigsten Teams und Radelnde in den Kommunen selbst. Mitglieder der kommunalen Parlamente radeln in Teams mit Bürgern um die Wette, um durch ein positives Beispiel für mehr Fahrradnutzung zu werben. Am Stadtradeln 2019 nahmen 1.127 Kommunen in ganz Deutschland teil und haben auch in diesem Jahr wieder gezeigt, wie groß das Einsparungspotential sein kann.

Ziel: CO2 Einsparung!

Die zurückgelegten Kilometer werden entweder händisch online eingetragen oder per App in Echtzeit gemessen und hinterlegt. Die Ergebnisse der Kommunen und Teams werden auf der Stadtradeln-Internetseite veröffentlicht, sodass sowohl bundesweite Vergleiche zwischen den Kommunen als auch Teamvergleiche innerhalb einer Kommune möglich sind. Die CO2-Einsparung ergibt sich dabei durch den Verzicht auf das Auto – jedoch unabhängig davon, ob ansonsten das Auto für die zurückgelegte Strecke tatsächlich genutzt worden wäre. Die gefahrenen Kilometer werden im Verhältnis 142 Gramm pro Personen-Kilometer in vermiedenen CO2-Ausstoß umgerechnet. So konnten deutschlandweit mit 77,6 Millionen gefahrenen Kilometern 11.000 Tonnen CO2 eingespart werden.

Sebastian Heilmann, Mobilitätsbeauftragter der Hansestadt, ist begeistert: Fast 140.000 Kilometer haben Lüneburger und Lüneburgerinnen bei der diesjährigen Ausgabe des bundesweiten Stadtradelns zurückgelegt und dafür das Auto stehen lassen. 20 Tonnen Kohlendioxid konnten so vermieden werden. „Hier in Lüneburg konnten wir unser Ergebnis aus dem Vorjahr fast verdoppeln“, so Sebastian Heilmann, dem am Dienstag, 1. Oktober 2019, die große Freude oblag, die fleißigsten Radlerteams Lüneburgs auszuzeichnen.

„Die meisten Teilnehmenden der insgesamt 42 Lüneburger Radgruppen konnten die drei Schulen Johanneum, Gymnasium Oedeme und St. Ursula mobilisieren, angeführt vom Johanneum, das allein 19.772 Kilometer auf den Zähler brachte“, fasste Sebastian Heilmann die Spitzenergebnisse der Aktion zusammen.

Bei der Abschlussveranstaltung im Rathaus erhielten alle Mitglieder der Gewinnerteams als Siegerpreise unter anderem praktische Gimmicks wie Handyhalterungen fürs Fahrrad – perfekt, um beim nächsten Stadtradeln die gefahrenen Kilometer immer im Blick zu behalten! Aber auch in anderer Hinsicht von Nutzen, wie Dr. Antje Seidel vom Projekt Lüneburg Maps erklärte: „Wir haben in Lüneburg zahlreiche Daten gesammelt, um ein verbessertes Fahrrad-Routing per App zu ermöglichen.“

Ab sofort können sich alle Lüneburger die App ,Bike Citizensʻ samt Karten für die ganze Stadt herunterladen, ausprobieren und radrelevante Daten von unterwegs selbst sammeln und einspeisen. So solle die Fahrradinfrastruktur transparenter, Wege schneller gefunden und Hindernisse vermieden werden – weniger Auto, mehr Rad, für ein noch schöneres Lüneburg!