Artikel_Training_Boost

Wer beim Training das Maximum herausholen will, geht bis an seine Grenzen der Leistungsfähigkeit. Um diese Grenzen weiter auszudehnen, greifen inzwischen viele zu sogenannten Boostern. Doch was bringen diese Booster wirklich?

Das englische Wort „to boost“ bedeutet übersetzt „steigern“. Trainingsbooster sollen entsprechend den Zweck erfüllen, das Training ausdehnen zu können.  Nicht nur die Dauer des Workouts soll gesteigert werden, sondern vor allem die Zahl der möglichen Wiederholungen eines Satzes und die Intensität des Trainings. Zusammengefasst sollen solche Booster den Trainingseffekt erhöhen. Für viele Sportler gehört die Einnahme entsprechender Nahrungsergänzungspulver zur festen Trainingsroutine. Aber ist das wirklich unbedenklich?

 Funktionieren Trainingsbooster?

Die meisten gängigen Booster enthalten eine Kombination von Inhaltsstoffen, die den Trainierenden wacher, fitter und fokussierter machen sollen. Diese Produkte versprechen eine akute Steigerung im Kraft- und Kraftausdauerbereich sowie eine verbesserte Anpassung an das Training. Die häufigsten Zutaten in Boostern sind Koffein, Beta-Alanin und Taurin, außerdem Kreatin, L-Citrullin, L-Tyrosin und L-Arginin.

Zwei der Inhaltsstoffe gelten als wirksam: Koffein und Kreatin. Den größten Anteil macht Koffein aus. Es wirkt stimulierend auf das zentrale Nervensystem und verbessert so die kognitiven Fähigkeiten und die Wachsamkeit. Zudem steigert es die Fettoxidation und schont damit die Glykogenspeicher der Muskelzellen, was zu einem verzögerten Eintritt der Ermüdung bei intensiver sportlicher Tätigkeit führt. Und tatsächlich kann eine Kraftsteigerungen durch Koffein gemessen werden. Ob eine längerfristige Einnahme von Koffein zu besseren Kraftanpassungen führt, ist jedoch umstritten.

Durch die Kreatin-Einnahme lassen sich die körpereigenen Kreatinphosphatspeicher in den Muskelzellen erhöhen. Und neben einer ganzen Reihe von positiven Effekten kann man vor allem eine Steigerung der anaeroben Leistungsfähigkeit und der Kraft feststellen. Das bedeutet, dass vor allem das schnelle Abrufen von Energie unterstützt werden kann – allerdings nur dann, wenn Kreatin langfristig eingenommen wird.

Bei den anderen Zusätzen (L-Citrullin, L-Tyrosin, L-Arginin und Taurin) sind Experten grundsätzlich skeptisch. Die Studienlage zur leistungssteigernden Wirksamkeit dieser Substanzen zeigt bisher kein eindeutiges Ergebnis.