Blutdrucksenkende Medikamente und entspannte Lebensweise sind das A und O, erklärt Dr. Thomas Nolte, Chefarzt der Gefäßchirurgie im Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen.
Mit einem Rauschen im Ohr kann es anfangen. Das Geräusch, das synchron mit dem Pulsschlag wahrgenommen wird, ist möglicherweise Indiz für eine verengte Halsschlagader. „Es fällt gelegentlich auf, wenn man zum Beispiel im Bett liegt und ansonsten alles still ist“, weiß Dr. Thomas Nolte. Betroffene sollten dann im wahrsten Wortsinn aufhorchen, rät der Direktor des Gefäßzentrums und Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie und Wundzentrum am Herz- und Gefäßzentrum (HGZ) Bad Bevensen. Denn die im medizinischen Fachjargon genannte Carotis-Stenose als Geräuschquelle kann schlimmstenfalls zum Schlaganfall führen. Dabei lässt sich mit einer Ultraschalluntersuchung sehr einfach die Diagnose stellen und rechtzeitig eine Therapie einleiten.
Wenn die Halsschlagader bereits zu 60 bis 70 Prozent verengt sei, so Dr. Nolte, sei eine Operation zu erwägen. Dabei werden entweder die Ablagerungen entfernt oder in geeigneten Fällen röhrenförmige Metallgitter (Stents) eingesetzt, um die Halsschlagaderwand zu stabilisieren. „Bei einem niedrigeren Verengungsgrad wird aber in der Regel gar nicht operativ behandelt“, sagt Dr. Nolte. Dann nämlich sei das Risiko eines Eingriffs größer als jenes, dass der durch die Verengung beschleunigte Blutstrom Ablagerungen (Plaque) von den Gefäßinnenwänden ablöst und zum Gehirn transportiert – wo sie letztlich einen Schlaganfall auslösen können. Stattdessen würden blutdruck- und fettsenkende sowie gerinnungshemmende Mittel verordnet, so der Gefäßchirurg.
Mit diesen Medikamenten werde die Gefäßwand stabilisiert und damit die Gefahr des Abtrags von Plaque reduziert. Dr. Nolte weiß allerdings, dass es viele – vor allem Männer – mit der Einnahme von Blutdruck-Tabletten nicht so genau nehmen. Und dann gibt es da noch einen weiteren Risikofaktor für Gefäßverengungen: das Rauchen. Von Zigaretten solle man also dringend die Finger lassen, rät der Spezialist.
Genießen darf und muss man trotzdem: Ein Gläschen Wein sei ebenso erlaubt wie eine Ernährung, die nicht nur strengen Diätvorschriften folge, betont Dr. Nolte. „Man muss bei der Diagnose nicht in Panik geraten“, sagt er, „man muss aber den Blutdruck niedrig halten.“ Und dazu trage vor allem auch eines bei: eine zufriedene Einstellung zu sich und seinem Leben.